Scheeßel. „Der Erfolg des deutschen Dressurreitsports ist kein Zufall, sondern das Ergebnis kontinuierlicher harter Arbeit“, so die Quintessenz von Jonny Hilberath, Disziplintrainer im Bundestrainerstab der deutschen Dressurreiter-Equipe am vergangenen Donnerstagabend im Meyerhof in Scheeßel.

 Jonny Hilberath, der in Abbendorf einen international renommierten Ausbildungsstall für die Pferdedressur betreibt, war am vergangenen Donnerstag zu Gast beim Lions Club Scheeßel. Vor dem Kamin im Scheeßeler Meyerhof erörterte Hilberath im Dialog mit dem Präsidenten des Lion Club Scheeßels, Patrick Siegmund, seinen Werdegang, aber auch den Alltag zwischen Pflege und Ausbildung der Pferde in Abbendorf sowie seinen weltweiten Reisen zu den großen Reit-Championaten.

 Natürlich wurde zunächst zur gerade gewonnenen Mannschaftsgoldmedaille sowie Einzel-Silbermedaille von Helen Langehanenberg bei den Europameisterschaften in Dänemark gratuliert. Der gebürtige Holsteiner berichtete den über 50 Mitgliedern und Gästen des Abends,  ebenso wie über den Weg, der ihn nach Abbendorf führte.

 Nach erfolgreichen Stationen als aktiver Profireiter und einer Station bei Bremerhaven, entschied sich Hilberath mit seiner Frau Anika, einer gebürtigen Schwedin, nach Abbendorf zu ziehen und die dortige Reitanlage zu übernehmen. Diese gehört zu den wenigen in Norddeutschland, welche über zwei Dressurreitvierecke von 20x60m verfügt. So kann innen wie außen ganzjährig trainiert werden. Auch die verkehrstechnische Anbindung sei in Scheeßel perfekt, die Umgebung und der Ort selbst ohnehin, lobte Hilberath.

 Aus der ganzen Welt schicken Pferdebesitzer ihre Pferde zur Ausbildung nach Abbendorf. Über bis zu 35 Stellplätze inklusive diverser Pflegemöglichkeiten verfügt der Ausbildungsstall von Hilberath. Aber auch junge Reiterinnen und Reiter werden von Hilberath in Abbendorf ausgebildet. „Die Entscheidung, den Reitsport in den Mittelpunkt des Lebens und der beruflichen Karriere zu stellen, ist eine weitreichende, die mit viel Verantwortung, Fleiß und Einsatz verbunden ist“ so Hilberath.

„Meine Schülerinnen und Schüler werden bei uns rundum betreut. Wenn es erforderlich ist, hole ich sie auch von der Schule ab und wir fahren direkt zum Championat. Die Hausaufgaben und Ausbildung bleiben dabei natürlich nicht auf der Strecke“. Im Gegenteil, so berichtete Hilberath, handelt es sich durchweg um ausgezeichnete sowie zielstrebige Schülerrinnen und Schüler.

 Das Ziel aller jungen Reiterinnen und Reiter ist natürlich die Kadernominierung für die olympischen Spiele und Welt- und Europameisterschaften. „Ist es manchmal nicht schwierig, aus dem Bundestrainerblickwinkel die Nominierungsentscheidungen zu fällen“,  fragte Siegmund, „schließlich hängen ja Lebensträume und jahrelanges Training an dem Ziel Olympiateilnahme.“ Jonny Hilberath entgegnete, dass er, gemeinsam mit der Chef-Bundestrainerin Monica Theodorescu, ebenso Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen, ganz sachlich nach den Ergebnissen bei den Qualifikationsturnieren abwäge und schlussendlich entscheide.

 Fasziniert lauschten die Lions-Mitglieder und ihre Gäste, als Hilberath von seinen Erfahrungen von den Olympischen Spielen 2008 in Peking/Hong Kong und 2012 in London berichtete. „Am Anfang waren wir sehr skeptisch“, so Hilberath, „Es wurden unzählige Sicherheitsbriefings abgehalten und wir waren sehr verunsichert, was uns erwarten würde. Was wir dann aber in Londen neben dem Medaillengewinn alles erlebt haben, war unbeschreiblich. Soviel Freundlichkeit, Begeisterung und auch Zusammenkunft vieler unterschiedlicher Menschen unterschiedlicher Kulturen und Nationen war einfach einmalig und unvergesslich.“

 Nach mehr als zwei Stunden Gespräch, Fragen, Antworten und auch Diskussion war das positive Fazit des Auditoriums einstimmig. Ganz dem Jahresmotto „Rund um den Kirchturm“ des Präsidenten Siegmund getreu, erfuhren die Zuhörer, welch interessante Tätigkeit dort von der Familie Hilberath in ihrer Gemeinde Scheeßel stattfindet. Siegmund dankte Jonny Hilberath für seinen überaus interessanten, authentischen und vor allem mit viel Herz versehenen Besuch. In Zukunft werden alle Zuhörerinnen und Zuhörer noch einmal gespannter die nächsten Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele verfolgen, jetzt wo „ihr“ Scheeßel auch dabei ist.

 Fotos: Lions-Präsident Patrick Siegmund (li.) mit dem Disziplin-Bundestrainer der Dressurreiter Jonny Hilberath

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