Scheeßel. Mit 10 000 Euro unterstützen sieben Lions Clubs der Region den Freibettfonds des Rotenburger Agaplesion Diakonieklinikums. Die Clubs aus Rotenburg, Scheeßel, Visselhövede sowie aus den Bereichen Schneverdingen, Soltau und Walsrode sind in einer Zone zusammengeschlossen. Reihum initiieren die Clubs jedes Jahr eine Hilfsaktion in ihrem Bereich, die von den anderen Clubs mit jeweils 1000 Euro unterstützt wird. In diesem Jahr hatten die Scheeßeler Lions das Vorschlagsrecht. Clubpräsident Michael Wegner: „Wir fanden den Freibettfonds für so unterstützenswert, dass wir die Summe auf 10 000 Euro aufstocken. Das Geld ist besonders für Implantate und Hilfsmittel für verletzte oder erkrankte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten, die im Diako versorgt werden. Unterbringung und ärztliche sowie pflegerische Versorgung werden größtenteils durch das Krankenhaus getragen.

„Ich freue mich, dass Sie uns bei dieser Arbeit unterstützen“, betonte Professor Dr. Max Daniel Kauther von der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Diako am Donnerstag vor zahlreichen Lions aus Scheeßel und den benachbarten Clubs im Scheeßeler Hof. Er ist der Nachfolger von Prof. Michael Schulte, der zuvor fast 20 Kinder aus Afghanistan, dem Irak und Angola mit schweren Knocheninfektionen, Verbrennungen und sogar Lepra behandelte.

Prof. Kauther berichtete über seinen aktuellen Fall eines Kindes aus Angola, das an einer schweren Knocheninfektion am Unterarm litt. „Bei allen behandlungsbedürftigen Kindern organisiert das Friedensdorf International e.V. aus Oberhausen die Versorgung“, berichtete der Chefarzt. Dort verbringen sie auch die Zeit zwischen den Operationen im Kreis weiterer betroffener Kinder und werden weiterhin ärztlich versorgt und beschult. Von zwei bis zu 14 Monaten dauern die Behandlungen in Deutschland.

Schwierig war bei der kleinen Patientin, dass sie ausschließlich portugiesisch sprach. „Wir mussten uns mit dem Handy und Google Translate helfen“, berichtete Kauther.  Es gelang ihm die Infektion mit einer Knochentransplantation und Antibiotika zu behandeln, so dass das Kind seinen Arm wieder weitgehend nutzen und Ende Januar nach fünf Monaten in Deutschland nach Angola zurückkehren kann. „Sie ist jetzt wieder zufrieden und glücklich.“ Max Daniel Kauther ergänzt: „Ziel ist es, das Kind wieder zuhause zu integrieren, so dass sie am Leben dort teilhaben können!“ Mit eindrucksvollen Bildern klärte der Professor die Lions über die fortschrittlichen Behandlungsmethoden am Diako auf.

Sein Fazit: „Alle Kinder haben überlebt, Infektionen sind ausgeheilt und gefährdete Extremitäten konnten erhalten werden.“ Die Behandlung dieser durchweg hartnäckigen und chronischen Fälle gelang nur gemeinsam in Teamarbeit aller erforderlichen Disziplinen des Krankenhauses, betont Kauther abschließend. „Und ich bin dankbar, dass die Krankenhausleitung in diesen schwierigen Zeiten den Freibettfonds weiterhin großzügig unterstützt!“ Michael Wegner bedankte sich für den informativen Vortrag im Namen der Lions mit einem Präsent.

Darüber hinaus nutzte er den Abend, um die Anwesenden über die aktuellen Aktivitäten des Scheeßeler Clubs zu informieren. Einschließlich des Freibettfonds unterstützten die Lions Vereine und Hilfebedürftige mit fast 30 000 Euro in den letzten Wochen. Davon gingen 1000 Euro an den Rotenburger Club für die Transportkosten der Ukrainehilfe. Die Bewohner des Scheeßeler Flüchtlingscamps erhielten von den Lionsdamen Geschenke und einen Weihnachtsbaum im Wert von fast 500 Euro. Mit rund 4500 Euro wird im Camp das Internet für die Kontakte nach Hause ertüchtigt. Simbav erhielt Spenden von 1700 Euro für Weihnachtsgutscheine für Bedürftige und die Ausrichtung des Weihnachtsfrühstücks für 150 Personen. Die Scheeßeler Tafel wurde mit 2000 Euro für haltbare Lebensmittel unterstützt, die sie sonst nicht erhalten würde. Eine Scheeßeler Abiturientin wird dabei unterstützt in Namibia in Schulen helfen zu können. Die Klinikclowns des Diako wurden mit 1500 Euro bedacht. Und der Interessengemeinschaft Vareler Heide e.V. wird mit 5000 Euro dabei geholfen, eine neue Schutzhütte am Nordpfad zu errichten. „Damit kommen wir unserem Ziel, anlässlich unseres 40-jährigen Jubiläums rund 40 000 Euro für soziale Zwecke zu spenden immer näher“, freut sich Präsident Wegner.

Foto: Michael Wegner (von re./Präs. LC Scheeßel), Prof. Dr. Max Daniel Kauther, Christian Hintze (Präs. LC Visselhövede), Jürgen Wermser (Präs. LC Schneverdingen) und Karsten Brockmann (Präs. LC Lüneburger Heide).

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