Schulmusikanten hinterlassen in Schweden bleibenden Eindruck
Scheeßel - Dass sie ihre Instrumente virtuos beherrschen, davon haben die Scheeßeler Schulmusikanten schon mehrfach Zeugnis abgelegt. Und nicht zufällig sind die Kinder und Jugendlichen auch immer mal wieder bei Veranstaltungen auf dem Meyerhof zu hören, firmiert die Streichergruppe unter der Leitung von Freddy Schmidt doch fast auf den Tag genau seit drei Jahren schon offiziell als Unterabteilung im Heimatverein Scheeßel.
Wie sich nun der Bogen nach Finnland, dem Land der tausend Seen, schlagen lässt? Ganz einfach: Anfang Oktober machte sich die rührige Gruppe mit Sack und Pack (und natürlich ihren Geigen) auf den langen Weg nach Helsinki, um dort, in der Deutschen Botschaft, als Gastmusiker an den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit teilzunehmen. „Im Prinzip haben unsere Schulmusikanten die Bundesrepublik Deutschland dort vertreten“, berichtet Uwe Wahlers stolz. Aber: Ohne den Scheeßeler Lions Club, hebt der Heimatvereinsvorsitzende hervor, hätte man diese Reise gar nicht verwirklichen können.
Die Löwen hatten das Projekt finanziell unterstützt, ebenso den Erwerb und Einbau einer gebrauchten Küche im erst unlängst eingeweihten Museumsbürogebäude. Wahlers: „Wir sind sehr dankbar für die Hilfe, die uns der Club immer wieder gewährt.“ Dass man vor allem junge Leute, wie eben die Streicher, bei ihren Aktivitäten unterstützen müsse, davon sei er überzeugt. „Kinder, die so etwas mitmachen, werden das niemals mehr vergessen.“
Und tatsächlich, bestätigt Schmidt, sei der Auftritt in der Botschaft vor rund 400 geladenen Gäste für ihn und seine Schützlinge „ein unvergleichliches Erlebnis“ gewesen. „Da haben wir uns alle möglichst elegant angezogen, um nicht aus dem Rahmen zu fallen“, sagt der Musiklehrer schmunzelnd.
Botschafter findet Gefallen am Auftritt
Besser war das wohl, schließlich hatten sich alle Blicke auf die Scheeßeler gerichtet, als sie auf ihren Instrumenten unter anderem die deutsche und die finnische Nationalhymne zum Besten gaben. Und auch die feierliche Europahymne, eine Passage aus Beethovens neunter Symphonie, welche die Gruppe genauso intoniert hatte, wie sie eine Militärkapelle im Deutschen Bundestag spielen würde, stand auf dem Programm.
Der deutsche Botschafter schien an dem Auftritt jedenfalls großen Gefallen gefunden zu haben: „Er hat uns anschließend in unserem Apartment besucht, jeden einzelnen beglückwünscht und uns dazu eingeladen, unbedingt wiederzukommen“, so Schmidt.
Angesichts solcher Erlebnisse, befand Tilo Helmschmied, der amtierende Präsident bei den Scheeßeler Lions, habe sich der Zuschuss seines Clubs doch wirklich ausbezahlt. Sein Statement dazu: „Das ist genau das, wofür wir das machen wollen.“
Foto: Glückliche Gesichter: Museumsleiter Niels Meyer (v.l.), Musiklehrer Freddy Schmidt, Lions-Präsident Tilo Helmschmied sowie Uwe Wahlers und Klaus Sinnhuber-Fleischer vom Heimatverein.
Bericht: Lars Warnecke, Rotenburger Kreiszeitung