Lions helfen Hanseatic Help auf dem Hurricane

Scheeßel. „Habt Ihr ein Zelt, einen Schlafsack oder eine Isomatte für Obdachlose über“, ruft Jürgen Lange von den Scheeßeler Lions, sonst Vorstandsvorsitzender der örtlichen Sparkasse, in das sich auflösende Lager auf dem Green Camping des Hurricane Festivals. „Eine junge Frau bringt ihren Schlafsack: „Der ist noch gut, den gebe ich gerne her!“ Jürgen Lange wirft den Schlafsack auf eine Pavillon-Haube, auf der er mit Lions-Präsident Felix Horch, Michael Wegner und Klaus-Dieter Masselink die „Beute“ hinter sich herzieht.

Felix Horch hatte im letzten Jahr hautnah miterlebt, welche gute Arbeit Hanseatic Help e.V. auf dem Hurricane und anderswo macht. Die Hamburger sammeln die Camping- Utensilien, um sie an bedürftige Obdachlose weiterzugeben. Eine weitere Stütze des Systems ist das Spenden der Pfanddosen und Flaschen, die zu hunderttausenden auf dem weitläufigen Campinggelände anfallen. Besonders auf dem Green Camping ist es den Musikfans ein Anliegen, ihre Säcke mit Pfand für den guten Zweck zu spenden. Die Schleppplane der vier Lions wäre in nullkommanichts voll, würden sie die Pfand-Säcke annehmen. „Gebt sie bitte vorn an der Sammelstelle ab“, bittet Felix Horch um Verständnis.

Dort bilden sich Riesenberge mit Pfandsäcken, aber auch Campingsachen, die zurückgelassen und gespendet werden. Auf dem Rest-Campinggelände („Mordor“) sieht es schon anders aus: Die Lions Antje Kunze und Detlev Kaldinski ziehen gemeinsam mit einer jungen Helferin von Hanseatic Help einen Bollerwagen über den Platz, der das Sammelgut aufnehmen soll. Hier sind die Plätze zumeist bereits verlassen und es liegt ziemlich viel Müll herum. Die drei bauen vier kleine Zelte ab, die offensichtlich neu sind und nur einmal benutzt wurden. Sie sind optimal für Obdachlose geeignet und werden, wie alle Campingsachen, in einer Halle von Hanseatic Help in Hamburg gereinigt, ehe sie ausgegeben werden.

Danach geht es an die Pfandrutsche im Hanseatic Help-Camp. Ein anstrengender Ort, der Pensionär Kaldinski ziemlich an seine Grenzen bringt. In eine Wanne werden unaufhörlich die leeren und verschmutzten Pfanddosen geschüttet. Sie werden abgespült und in die offiziellen Big-Bags des Deutschen Pfand Systems sortiert. Zerstörte Dosen und welche ohne System-Logo kommen in den Restmüll. „Man muss blitzschnell nach dem Logo schauen und sie wegsortieren“, schnauft Kaldinski.

Nach einer Stunde geht es mit dem Trecker mit Anhänger von Lion und Landwirt Carsten Prüser zu einer der Sammelstellen am Gelände. Auf die Anhängerklappen haben die Lions ein Banner gehängt, das auf die Sammeltätigkeit von Hanseatic Help und den Lions hinweist. Erst ab 12 Uhr darf das schwere Gespann auf das Gelände. „Vier Mal haben wir den Hänger vollgeladen und zur Pfandrutsche gefahren“, berichtet Felix Horch. „Da wird es jede Menge Arbeit geben, die aber ja auch einiges einbringt.“ Ein großer Pfandsack erlaubt den Kauf eines Schlafsackes für Obdachlose, so die Rechnung der Helfer.

Am Nachmittag ist für die Lions nach vielen Stunden Arbeit zunächst Schluss. Ein Unwetter zieht auf und stoppt die Ehrenamtlichen, die noch richtig durchregnen. „Jeder weiß jetzt, wie wichtig diese Arbeit ist und dass sie unmittelbar Menschen hilft, die in Not sind“, resümiert Lions-Präsident Horch den Arbeitseinsatz seines Clubs.

Foto (Detlev Kaldinski): Lions vor Anhänger mit Banner

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