Scheeßel. Jeden Morgen zu Schulbeginn entsteht vor der Grundschule ein Knäuel: Schulkinder, Schulbusse und der Berufsverkehr. Dazu kommen die Elterntaxis, die ihre Kinder vor der Schule aus dem Auto lassen wollen. Dabei kann es zu gefährlichen Situationen für Kinder kommen. Das soll sich bessern. Elgin Penner und Stefanie Müller griffen eine bereits länger bestehende Idee auf und suchten Kontakt zum „Schulexpress“, der von der Bremerin Verena Nölle bereits vor über 20 Jahren an der Borgfelder Schule eingeführt wurde und inzwischen an mehr als 200 Schulen bundesweit etabliert ist.

Das System besteht aus Haltestellen, die mit Schildern markiert sind, und festgelegten Wegen, auf denen die Grundschüler ihren Weg zur Schule gemeinsam zurücklegen. Die Gruppen bilden sozusagen einen lebendigen Schulbus. Für die Kinder ist das gut: Sie tanken Sauerstoff, bewegen sich, sind weniger krank, erleben ihre Umwelt intensiver, die zudem noch entlastet wird. Es entstehen neue Freundschaften zwischen den Kindern und den Eltern werden neue Freiräume verschafft. Mit im Boot ist der Verkehrssicherheitsberater der Rotenburger Polizei, Hauptkommissar Christoph Steinke, der auf diese Weise praktische Verkehrserziehung leisten kann.

Gemeinsam wurden fünf Routen erarbeitet, vier mit zwei Haltestellen und eine mit einem Treffpunkt. Wohnen die Eltern weiter weg, können sie ihre Kinder zur Haltestelle bringen, wo sie sich zu den Mitschülern gesellen können. Gemeinsam geht es dann in bis zu 15 Minuten zur Grundschule. Begleitet werden müssen die Kinder nicht. Das schaffen sie allein, ist die Erfahrung der Initiatorin und der beteiligten Schulen.

Elgin Penner wandte sich an die Lions, die fanden das System so gut, dass sie sich mit über 1500 Euro an der „Hardware“ beteiligten. „Wir haben zum einen die Haltestellenschilder gesponsort und dazu 100 gelbe Signalwesten beschafft, um die Kinder im Verkehr auf ihrem Weg sichtbarer zu machen“, erläutert Lions-Präsident Felix Horch.

Am Dienstagmorgen fand an der Scheeßeler Grundschule eine große Einführungsveranstaltung gemeinsam mit Initiatorin Verena Nölle statt, bei der die Kinder die neuen Wege und Infos über Verkehrssicherheit kennenlernten. Der Renner war dabei ein riesiger Sattelzug. An diesem erklärte Verena Nölle den Kindern die Gefahren durch den toten Winkel, der trotz zahlreicher Spiegel nicht völlig zu beseitigen ist. Während Christoph Steinke in der Turnhalle praktischen Verkehrssicherheitsunterricht gab, begleitete Hauptkommissarin Ute Schwiebert den Schulexpress zum Scheeßeler Rathaus, wo ebenfalls eine Haltestelle eingerichtet ist. Dort begrüßte sie Bürgermeisterin Ulrike Jungemann.

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