Scheeßel. Rund 90 Menschen sind derzeit im ehemaligen Internat der Eichenschule am Helvesieker Weg untergebracht, davon über 50 aus der Ukraine, vor allem Frauen und Kinder. Weitere 20 werden noch erwartet, vermutlich ebenfalls aus dem von Russland überfallenen Land. Sie erhalten in Scheeßel Unterkunft und Schutz. Wichtig für die Frauen und Kinder ist aber auch der Kontakt in die Heimat. Zu den Ehemännern, die ihr Land verteidigen, den Vätern, aber auch der Schule, die immer noch über das Internet angeboten wird. Die aktuellen Nachrichten über das Fernsehen aus der Ukraine sind für die Flüchtlinge ebenfalls sehr wichtig.
Bislang waren die alten Internatshäuser an der Wümme nur dürftig mit provisorischen Mitteln mit dem Internet verbunden. Wollte jemand ins Netz, wurden Tickets für eine Stunde ausgegeben, damit das schwache Netz überhaupt funktionierte. Selbst dann war ein Videostreaming kaum möglich.
Die Scheeßeler Lions riefen daraufhin eine Hilfsaktion für die Flüchtlinge ins Leben, die der Technik dort neues Leben einhaucht. Mit Firma Elektro Hartmut Berger konnte eine Fachfirma gefunden werden, die derzeit die Häuser mit aktueller WLan-Technik versorgt und die Maßnahme auch selbst unterstützt. Auch die Gemeinde Scheeßel brachte sich mit ein und wird für eine höhere Bandbreite von 300 Mbit sorgen, damit das Netz für die dort Untergebrachten uneingeschränkt zur Verfügung steht, auch wenn viele Bewohner gleichzeitig das Internet nutzen, erklärt der IT-Fachmann der Gemeinde, Christian Heinzel.
„Wir können uns über zahlreiche Spenden, beispielsweise vom Gewerbeverein, von Head Spa oder Rot-Weiß Scheeßel, freuen, die wir unter anderem hier für die Flüchtlinge einsetzen“, betont Lions Präsident Michael Wegner bei einem Ortstermin. Die Lions nehmen dafür fast 5000 Euro in die Hand, damit zukünftig eine schnelle und zuverlässige Verbindung in die Heimat der Flüchtlinge zur Verfügung steht.
Aber auch die Frauen der Lions helfen im „Camp“. Camp-Leiter Tim Leonhard: „Wenn wir die Hilfe der Lions-Damen benötigen, sind sie immer für uns da.“ Egal ob es um das Ausrichten einer Weihnachtsfeier, den Besuch mit den Kindern in einem Kinder-Hallenspielplatz oder die Beschaffung von Kleidung und Spielzeug geht. Bereits seit mehreren Jahren wird angefasst, wo Bedarf ist. „Ein großartiges Engagement, das wir gar nicht genug würdigen können“, findet Michael Wegner.
Foto (Detlev Kaldinski): Tim Leonhard (Human Care), Hartmut Berger (Elektro Berger, Christian Heinzel (Gemeinde Scheeßel) und Lions Präsident Michael Wegner